Sonntag, 18. Oktober 2009

Ur-leiwand: Mundart!

Fast jeden Tag, wenn ich von der Arbeit in Wien-Strebersdorf öffentlich nach Hause ans bessere Ende von Wien fahre, werde ich Augen- und Ohrenzeuge von Schülerkonversationen im 60er, der Bim von Hietzing nach Rodaun. Eine typische solche Konversation in etwa im Wortlaut:
Weißt eh, die Roswitha, so eine Tussi. [...] Das stört mich uuur! [...] Neeein, wiiirkliiich, na uuur-peinlich! Das hätt' ich niie g'macht! [...]
Jedes Mal, wenn ich die armen Jugendlichen (vergebt mir, wenn ich so denke!) auf diese Art reden hören und ihr Gesicht dabei verziehen sehe, wie es sich fürs schöne Wienerisch gehört, wünsche ich mir, dass meine Kinder nicht so werden. Und doch wird es ihnen nicht erspart bleiben, denn die Sozialisierung bedeutet, dass sie sich anpassen werden an ihre Freunde. Und das ist gut so. Auch wenn es mir nicht schmeckt.

Ich selbst bin Kärntner, geboren und aufgewachsen in Klagenfurt. Dort sollten auch meine Kinder ihre Wurzeln haben. Die ersten beiden, Martina (* 23.03.2003) und Fabio (* 05.05.2005) sind auch in Klagenfurt geboren und auch dort getauft. Mit Matteo (* 25.01.2007) war das anders: Er ist Wiener. Geboren und getauft in Wien!

Trotzdem kann unser Kleinster das Kärntnerische am besten. Wenn ich rede, versuche ich gleich gar nicht, mich zu verstellen. Und er lernt sofort! Wenn er mit wenigen, ausgesuchten Worten beginnt, Dialekt zu sprechen, dann schmilzt die Kärntner Seele in mir dahin...!





Wer's nicht verstanden hat: "Einetuan" (Hineintun) - Heute früh beim Müslimachen, da musste das Obst in die Schüssel hinein, sobald es kleingeschnitten war. Uuuur-süüß! ... wie der Wiener sagen würde.

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